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Weihrauch


  • Lat. Bezeichnung: Boswellia carterii, Boswellia sacra

  • Pflanzenart: Balsambaumgewächse/Burseraceae

  • weitere Bezeichnungen: Olibanum

  • Wirkstoffe löslich in: Öl/Fett, mindestens 80%igem Alkohol


Den meisten ist Weihrauch wohl als Räucherung bekannt und wird vor allem in der Advent- und Weihnachtszeit gerne verräuchert.

Aber Weihrauch kann noch viel mehr.


Geschichtliches

Bereits seit über 7000 Jahren wird Weihrauch in vielen Ritualen eingesetzt und ebenso lange lässt sich der Handel mit ihm zurückverfolgen. Seit über 3000 Jahren wird er auf gleiche Art und Weise geerntet. Die Ernte beginnt im April mit dem Anritzen der Rinde und endet mit der Ernte im Oktober.

Er wurde den Göttern geopfert und später in Kirchenritualen verwendet. Aus der Kirche ist er uns auch heute noch durch verschiedenste Segens- und Reinigungsrituale bekannt. Die lange Tradition der Verräucherung von Weihrauch in Kirchen und Tempeln hat allerdings nicht nur spirituelle Hintergründe. Seine stark desinfizierende und reinigende Wirkung war den Menschen schon damals bekannt und somit eine mehr als erwünschte Eigenschaft bei der Zusammenkunft von vielen Menschen in den heiligen Räumen - eine Eigenschaft der wir uns vielleicht in unserer aktuellen Situation wieder mehr erinnern sollten.


Doch nicht nur sein Rauch klärt, desinfiziert und reinigt. Die alten Ägypter verwendeten Weihrauch zum Einbalsamieren. In der ayurvedischen Medizin hat das Harz des kleinen, strauchartigen Weihrauchbaumes eine weit über 3000 Jahre weit zurückliegende Tradition.

Hippokrates und andere griechische und römische Ärzte und Gelehrte setzten Weihrauch zur Wundreinigung ein. Ebenso verwendeten sie ihn zur Heilung von Krankheiten der Atemwege, sowie als Hilfsmittel bei Verdauungsbeschwerden.

Hildegard von Bingen schrieb: "Der Weihrauch erhellt die Augen und reinigt das Gehirn". In Form von speziellen Küchlein verwendete sie ihn so also als Mittel gegen Augenleiden und Kopfschmerzen.

Das überwiegend im arabischen Raum und Nordafrika gewonnene Harz spielt also seit jeher für unsere Gesundheit eine immens wichtige Rolle. Sein deutscher Name Weihrauch leitet sich aus dem althochdeuteschen Begriff "wihrouch" ab, was soviel wie "heiliges Räucherwerk" bedeutet und uns schon alleine durch seinen Namen die Wichtigkeit dieses Harzes erahnen lässt.


Volksmedizin

Von dieser Wichtigkeit hat er im Laufe der Zeit nichts eingebüßt. Im Gegenteil, mittlerweile zählt der Weihrauch zu den sehr gut erforschten Arzneipflanzen und umfasst mittlerweile schon ein beeindruckendes Wirkspektrum. Er besteht vor allem aus Boswelliasäure, aber auch aus ätherischen Ölen und Gummi (Schleimstoff).

Heute machen wir uns vor allem seine entzündungshemmenden Eigenschaften zu Nutze. Sowohl in der innerlichen als auch in der äusserlichen Anwendung. Innerlich kannst du dies durch einfaches Lutschen und Kauen der Weihrauchperlen tun, oder aber in Form einer Tinktur, bzw. in Form von im Handel erhältlichen Kapseln. Hier kann er Linderung bringen bei allen Gelenks- und Darmerkrankungen. Aber auch bei Depressionen und zur Steigerung der Gedächtnisleistung kann das wertvolle Harz helfen.

Bei Hautanwendungen wirkt Weihrauch ebenso entzündungshemmend, aber auch wundheilend und desinfizierend. In Form einer Weihrauchsalbe wird er also bei Wunden, Ekzemen, Geschwüren und auch Hämorrhoiden eingesetzt. Aber auch seine schmerzlindernden, durchblutungsfördernden und wärmenden Eigenschaften können wir als Salbe bei Gelenks- und Muskelbeschwerden zu Nutze machen.

Weihrauchsalbe zählt zu den Harzsalben. Namen wie Pechsalbe, Harzsalbe oder Zugsalbe kommen Gott sei Dank wieder immer mehr in Erinnerung. Echte Harzsalben bestehen bestehen nur aus Harz, Fett (oder Öl) und Bienenwachs. Wobei beim Fett allen voran gutes Schweineschmalz von glücklichen Bio-Schweinen und beim Öl natives Bio-Olivenöl zu empfehlen sei.

Tip

Eine regionale Variante der Weihrauchsalbe wär zum Beispiel Fichten- bzw. Lärchenpechsalbe.

Will man eine richtige "Zugsalbe" wäre hier die Lärche vorzuziehen, oder man mischt beide Harze. Ein Leitsatz den man sich gut merken kann wäre dazu: "Die Fichte heilt und die Lärche zieht."

Die jeweiligen Bäume helfen und beim merken :) - die Fichte verwendet ihr Harz um ihre Wunden zu heilen, willst du jedoch Lärchenpech erhalten, mußt du dieses aus dem Holz ziehen, da die Lärche ihr Harz in Harzkammern im inneren ihres Stammes versteckt.


Räucherung

Duft: würzig-balsamisch, mit verschiedenen Duftnoten

Wirkung: ebenso wie im medizinischen hat auch das Verräuchern des Harzes eine stark reinigende und desinfizierende Wirkung. Auch als Rauch kommen seine keimhemmenden und entzündungshemmenden Eigenschaften zu tragen.

Auf geistiger Ebene wirkt er ebendso reinigend und fördert die geistige Ausrichtung. Er wirkt anregend und entspannend zu gleich und ist ein idealer Begleiter bei Meditationen. Er reinigt die Luft nicht nur von Bakterien, sondern auch von belastenden Schwingungen.

Das verräuchern des Harzes gibt Halt, Struktur, Ausdauer und Lebenskraft.

Wie räuchern?

In Räumen empfiehlt es sich, ihn mild dosiert auf Stövchen zu verräuchern.

Willst du seine stark desinizierende und reinigend Wirkung als Hausräucherung, solltest du ihn auf Räucherkohle verräuchern und so durch das Haus, bzw. deine Räume gehen. Anschließend sollte gut durchgelüftet werden, um die Reinigung abzuschließen.

Hier könnte die Reinigung noch mit Wacholder und Salbei unterstützt werden.


Rezept


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