Es ist bereits Juni und die Zeit des Kräutersammelns ist schon seit Monaten wieder in vollem Gange. Allmählich sind die ersten getrockneten Kräuter wieder bereit sorgsam aufgehoben zu werden. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt, wo man meistens entdeckt, dass noch einiges an Kräutern aus dem Jahr/den Jahren zuvor in der Dose ist. Was also tun mit den einst so liebevoll gesammelten und sorgsam aufbewahrten Lieblingen? Natürlich wäre der beste Weg, nur so viele Kräuter zu sammeln, wie man tatsächlich auch braucht. Manchmal ist es jedoch nicht so einfach das abzuschätzen, bzw. geht halt einfach das "Sammelteufelchen" mit uns durch ;).
Es ist sehr einfach nachzulesen, wie man Kräuter sammeln, trocknen, aufbewahren und verarbeiten soll. Viel schwieriger wird es da schon, wenn man herausfinden will, was man mit einem Überschuss an Kräutern machen kann.
Vorab sei erwähnt, dass Kräuter solange sie dunkel und trocken gelagert sind, nicht "schlecht" werden. Sie verlieren an Duft, Intensität und eventuell auch an Farbe, aber sie sind nicht verdorben. Ein Teil der ätherischen Öle ist meist verloren und so mancher Wirkstoff ist nicht mehr so intensiv vorhanden, wie in frisch gesammelten Zeiten. Somit ist also die Verwendung als therapeutisches Heilkraut nicht mehr so sinnvoll. Aber nichts desto trotz, sind noch jede Menge an Wirkstoffen und Geschmacksstoffen in ihnen, welche wir uns zu Nutze machen können.
Hier also ein paar Infos und Tips, was ihr mit euren Kräuter-Schätzen machen könnt. Eine davon ist die Zubereitung als
SIRUP
Mische dazu entweder deine Kräuter durch und bereite dir eine "Kräuter-Mischung" welche dir auch als Tee gut schmecken würde oder verwende die Kräuter einzeln. Du kannst auch deine gekauften losen Teekräuter-Mischungen welche vielleicht schon seit geraumer Zeit im Küchenschrank verweilen verwenden ;)...
Für den Sirup nimmst du nun
3 - 4 Handvoll Kräuter
1 l Wasser
1 - 1 1/2 kg Zucker
Saft einer Zitrone
1 -2 Zitronen klein geschnitten
Zubereitung:
Nachdem du getrocknete Kräuter verwendest, musst du sie zuerst wieder "aufwecken" um an ihre Geschmackstoffe zu kommen. Gib dazu die Kräuter erst mal ins Wasser und erwärme es leicht- es muss nicht kochen - lass es nun für ca. eine halbe Stunde ziehen. Fülle anschließend das Wasser mitsamt den Kräutern in ein gut verschließbares Glas. Füge die restlichen Zudaten hinzu. Rühre solange bis der Zucker gelöst ist und stell nun das Glas für 3 Tage wenn möglich in die Sonne. Wenn du daran vorbeigehst, schüttle es es gerne ab und an mal durch. Nach 3 Tagen abfiltern und den Sirup nun noch auf ca. 75° - 80° erhitzen und in saubere sterile Flaschen füllen.
Info: verwendest du frische Kräuter, brauchst du diese nur so klein als möglich zu schneiden und alle Zutaten gleich in ein dichtes Glas zu füllen. Das aufwärmen und ziehen lassen fällt in diesem Fall weg.
Verwendung:
Du kannst diesen Sirup klassisch als Sirup verwenden - so manche Mischung schmeckt auch Kindern sehr gut.
Falls du deinen Tee gerne gesüßt trinkst, kannst du ihn auch gerne an stelle des Zuckers zum süßen verwenden - intensiviert noch den Geschmack verschiedener Tees.
Beziehungsweise bereite den Sirup gleich mit heißem Wasser zu - dann hast du quasi einen
Tee-Sirup und somit eine Quick-Zubereitung für Kräutertee.
Verwendest du frische Kräuter, kannst du deine Sirupe auch nach Heilwirkungen abstimmen.
Zum Beispiel:
Thymian als Husten-Sirup
Mädesüß als Kopfweh-Sirup
usw.
Eine weiter Möglichkeit "alten" Kräutern noch mal einen Sinn zu geben, ist die Verwendung als Kräuterpulver im Badezimmer. Ich mag diese Anwendung besonders gerne, da man damit auf ganz einfache Weise der Haut Gutes tuen kann.
KRÄUTERPULVER-PEELING bzw KRÄUTERPULVER-REINIGUNG
Male dazu deine Kräuter in einer Kaffeemühle bzw. Kräutermühle zu feinstem Pulver. Siebe dieses dann durch ein feines Sieb, damit du wirklich feinstes Pulver hast. Die Reste die dir beim Sieben übrig bleiben, kannst du noch in ein offenes Gläschen füllen und in deinen Kleiderschrank stellen. Somit nutzt du auch noch den letzten Rest an ätherischen Ölen, welche noch in den Kräutern stecken. Dein fein ausgesiebtes Pulver füllst du nun entweder in ein kleines Gläschen, bzw. in eine Streudose und stellst es in dein Badezimmer.
Die nachfolgenden Anwendungen tun dein Haut gut und sie wird sich danach wunderbar frisch anfühlen. Bedenke aber, dass es trotz allem Peelings sind und du sie trotzdem max. 1x pro Woche anwenden solltest. Ausser der Hände-Reinigung, die kannst du gerne nach Bedarf anwenden. Solltest du Allergien gegen einzelne Pflanzen haben, lass sie auch in deinem Kräuterpulver weg!
Du kannst dein Kräuterpulver verwenden als:
Peeling - befeuchte dazu erst dein Gesicht und deine Hände, gib nun ca. eine halben Teelöffel Kräuterpulver in deine Handfläche und peele damit dein Gesicht. Spüle sorgfältig ab und verwöhne dein Haut nun mit deiner gewohnten Pflege.
Öl-Peeling - Willst du deine Haut peelen und pflegen in einem, gib dazu ca. einen Teelöffel guten Pflegeöls in deine befeuchtete Handfläche füge eine halben Teelöffel Kräuterpulver hinzu und verteile es mit leicht kreisenden Bewegungen auf deinem befeuchtetem Gesicht. Anschließend mit lauwarmen Wasser gut abspülen und leicht trockentupfen. Im Normalfall brauchst du hier keine Creme oder Lotion mehr. Dein Gesicht sollte gut gepflegt sein damit.
Reinigung - schäume etwas Seife, bzw. Reinigung oder Duschbad in deinen Händen auf, füge ca. einen halben Teelöffel Kräuterpulver dazu und reinige damit dein Gesicht. Somit hast du Peeling und Reinigung in einem. Auch hier spüle sorgfältig ab und pflege anschließend mit deiner gewohnten Pflege.
Hände reinigen - ich persönlich mag das Kräuter auch gerne zum Hände waschen, vor allem, wenn ich gröber verschmutzte Hände habe, z. B. nach der Gartenarbeit, oder wenn starke Gerüche im Spiel sind. Dazu einfach etwas etwas Seife in den Händen aufschäumen Käuterpulver dazu und Hände waschen.
Den Ideen, sind hier fast keine Grenzen gesetzt und vielleicht fällt dir, angeregt durch diese Vorschläge noch so manch andere Verwendung ein.
Comentários